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Der Gockel über der Vogelburg
Der Gockel über der Vogelburg
Tag 64
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Beschreibung
„Der Gockel über der Vogelburg“ ist ein Werk voller Witz, Poesie und symbolischer Kraft – ein Bild, das wirkt, als hätte es sich aus einer alten Fabel selbst zu Papier erzählt.
Im Zentrum erhebt sich ein stolzer Gockel, farbintensiv und reich geschichtet in Ri Meusers charakteristischer Mono-Sgraffito-Technik. Die Künstlerin trägt Pigmente Schicht für Schicht auf, schabt sie wieder frei, lässt Linien und Formen aus dem Untergrund auftauchen – so entsteht ein Gefieder, das nicht nur gemalt, sondern regelrecht gemeißelt wirkt. Jeder Farbübergang, jeder Riss, jedes Schimmern trägt seine eigene Geschichte.
Der Gockel blickt wachsam nach vorne, sein Auge klar und aufmerksam. Er ist Wächter, Beschützer, Anführer – aber auch eine verspielt imaginierte Figur aus einer märchenhaften Welt. Unter ihm entfaltet sich die Vogelburg, ein ganzes kleines Reich aus filigranen Strukturen, Toren, Säulen und ornamentalen Elementen. Alles wirkt organisch, fast lebendig, als würden die Linien selbst noch weiterwachsen.
Meuser verbindet Tier und Architektur zu einem poetischen Geflecht: Die Vogelburg ist nicht nur ein Ort, sie ist die Heimat des Gockels, sein Königreich. Hier herrschen Fantasie, Bewegung und leise Ironie. Zwischen den abstrakten Formen tauchen kleine Gesichter, Vögel und Wesen auf – manche klar, manche nur im Augenwinkel sichtbar.
Die warmen Rot- und Ockertöne des Gockels stehen in spannendem Kontrast zu den sanften, fast wolkigen Flächen um ihn herum. So entsteht ein erzählerischer Dualismus aus Macht und Zartheit, Architektur und Natur, Realität und Traum.
„Der Gockel über der Vogelburg“ ist ein humorvoll-mystisches Kleinod – ein Bild, das zugleich verspielt und tief symbolisch ist. Ein Werk, das seine Betrachter:innen einlädt, das Märchen hinter dem Motiv selbst weiterzuschreiben.