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Vögel
Vögel
Tag 59
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Beschreibung
Dieses Werk aus dem Jahr 1976 wirkt wie ein Tauchgang in eine Welt, die man nicht mit den Augen, sondern nur mit der Intuition erfassen kann. Ri Meuser von Eschmar lässt in ihrer charakteristischen Mono-Sgraffito-Technik eine lebendige Unterwasserlandschaft entstehen, in der Fische und Wasserwesen nicht einfach dargestellt, sondern aus dem Material selbst geboren scheinen.
Die schichtreiche Oberfläche – Schaben, Lasuren, Pigmentzüge – lässt das Bild vibrieren. Gold- und Grüntöne legen sich über- und ineinander, als würde man durch wechselnde Wasserschichten blicken: vom glitzernden Sonnenrand an der Oberfläche bis hinunter in die kühlen Tiefen, wo sich organische Strukturen wie Korallen, Algen und Lebewesen geheimnisvoll miteinander verbinden.
Zwischen den Linien tauchen Fische auf, manche deutlich, manche schemenhaft – wie Erinnerungen, die zwischen Licht und Dunkel treiben. Ihre Formen verschmelzen mit der Umgebung, als wären sie Teil eines großen Kreislaufs von Bewegung und Stille.
Typisch für Meusers Werk ist die Verbindung von Natur und Mythos: Die Wasserwesen wirken nicht zoologisch, sondern seelisch. Jeder Fisch trägt ein eigenes inneres Leuchten, während die goldenen Partikel wie Energiepunkte im Bild schimmern – Spuren eines unsichtbaren Lebensstroms.
Mit dieser Unterwasserkomposition erschafft die Künstlerin keinen realen Ort, sondern eine poetische Tiefsee – ein Raum, in dem alles miteinander verbunden ist: Farben, Linien, Lebewesen, das Fließen der Zeit. Ein Bild, das mit jedem Blick neue Wesen freilegt und immer tiefer in die eigene Fantasie zieht.